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29.04.2005; 17:05 Uhr
RIAA verklagt weitere 725 Tauschbörsennutzer
Von mehr als 10.000 Klagen endeten bisher über 5.000 mit einem Vergleich

Wieder hat die Recording Industry Association of America (RIAA) einen Monat seit der letzten Klagewelle verstreichen lassen und geht nun gegen weitere 725 Tauschbörsennutzer gerichtlich vor. Laut US-Medienberichten vom 29.04.2005 handelt es sich auch hier um so genannte »John Doe«-Prozesse gegen Unbekannt. Einziges Identifikationsmerkmal ist die in der Klageschrift angegebene persönliche IP-Nummer des Nutzers. Den Klagen gegen Unbekannt werden sich Klagen gegen die Internet Provider auf Herausgabe der Nutzerdaten anschließen.

Insgesamt hat der Verband seit 2003 nun mehr als 10.000 Nutzer von P2P-Börsen verklagt. Die ersten Klagen waren noch gegen namentlich benannte User gerichtet. Dagegen handelt es sich bei den seit Ende Januar 2004 in monatlichen Abständen vorgenommenen Klagewellen um Prozesse gegen Unbekannt. Damit reagiert der US-Musikbranchenverband auf eine Entscheidung eines Berufungsgericht im US-Bundesstaat District of Columbia vom Dezember 2003, wonach die RIAA auf der Grundlage des Digital Millennium Copyright Act (DMCA) die Provider nicht dazu verpflichtet kann, die Adressen ihrer Kunden zu nennen. Bislang sollen mehr als 5.000 Vergleiche geschlossen worden sein. Im Durchschnitt wurden dabei Schadenersatzzahlungen in Höhe von 3000 Dollar fällig, aber auch Fälle mit über 5000 Dollar Vergleichssumme sind bekannt. Zu einer gerichtlichen Entscheidung ist es bisher noch nicht gekommen. Inzwischen gibt es aber die ersten Fälle, in denen es die mutmaßlichen P2P-Sünder darauf ankommen lassen wollen

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