Der Europäische Zeitungsverlegerverband (ENPA) übt Kritik an der von der EU-Kommission im Rahmen der Novellierung der Fernsehrichtlinie geplanten Freigabe von Produkt Placement im Fernsehen. Dies berichtet der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am 4.11.2005. Der Pressemitteilung zufolge hat sich der Vizepräsident des ENPA, Valdo Lehari, bei der ENPA-Generalversammlung gegenüber Vertretern der EU-Kommission gegen die Aufhebung der klaren Trennung von Werbung und Programm ausgesprochen. Seiner Ansicht nach verlieren hierdurch nicht nur das Fernsehen, sondern alle Medien an Glaubwürdigkeit. Es sei »grotesk«, dass sich die EU-Kommission einerseits für Produktplatzierungen stark mache und andererseits Werbeverbote und -restriktionen durchsetze. Eine solche Politik gefährde die Kommunikationsfreiheit und entziehe den Medien die wirtschaftliche Grundlage für publizistische Leistung.

EU-Kommissarin Viviane Reding hatte sich im September 2005 im Rahmen der European Broadcasting Conference in Liverpool für eine Lockerung der Werberegeln und die Legalisierung des Product Placement ausgesprochen. Hiervon sollen allerdings Nachrichten und Informationssendungen ausgenommen werden.

Dokumente:

• Pressemitteilung des BDZV vom 4.11.2005

Institutionen:

• ENPA
• BDZV
• EU-Kommission