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10.11.2005; 16:31 Uhr
Kopierschutz bei CDs von Sony BMG zukünftig auch in Europa
Entertainmentkonzern will neue Software im nächsten Jahr einführen

In der seit Tagen herrschenden Diskussion um die umstrittene Kopierschutzsoftware auf US-amerikanischen CDs von Sony BMG Music Entertainment teilte heute der Europa-Chef des Unternehmens, Maarten Steinkamp, mit, die »Digital Rights Management (DRM)«-Software auch in Europa zum Einsatz bringen zu wollen. »Wir möchten es den Konsumenten ermöglichen, private Kopien anzufertigen. Es versteht sich von selbst, dass wir dies auf eine sinnvolle Art und Weise bewerkstelligen müssen und wir bitten unsere Käufer, bestimmte Kopierregeln zu akzeptieren.«

Der Konzern prüft derzeit verschiedene DRM-Softwaretypen, ein genauer Zeitpunkt der Einführung steht noch nicht fest. Jedoch werde Sony BMG in Europa nur Technologien einsetzen, die für den Käufer sicher und fehlerfrei seien, so Steinkamp in einer Pressemitteilung des Majorlabels vom 10.11.2005.

Der bisher nur auf Musik-CD-Importen aus den USA enthaltenen Kopierschutzsoftware »XCP« wird zum Vorwurf gemacht, beim Abspielen der CDs auf dem Computer heimlich Dateien zu verstecken, Nutzerdaten auszuspionieren und als »trojanisches Pferd« ein Einfallstor für Viren und andere Schadprogramme darzustellen. Das Unternehmen bestreitet dies. Nach einem Bericht der Washington Post vom 8.11.2005 haben unterdes Verbraucher aus Kalifornien eine Sammelklage gegen Sony BMG eingereicht, um dem Konzern den Verkauf der »XCP«-geschützten CDs zu untersagen.

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