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30.11.2005; 16:08 Uhr
New Yorker Staatsanwalt warnt Verbraucher vor Sony’s CDs mit umstrittenem Kopierschutz
Vorwurf an Sony: Kenntnis von Sicherheitsmängeln bereits Anfang Oktober

Nach einem Bericht der Online-Ausgabe der »BusinessWeek« vom 29.11.2005 hat der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer die Verbraucher aufgefordert, keine CDs von dem Entertainmentkonzern Sony BMG Music Entertainment (Sony BMG) zukaufen, die mit der umstrittenen Kopierschutz-Software »XCP« ausgestattet sind. »Es ist inakzeptabel, dass mehr als drei Wochen nach Entdeckung der schwerwiegenden Sicherheitsprobleme in der Haupteinkaufszeit des Jahres weiterhin solche CDs gekauft werden können«, so Spitzer. Zuvor hatten Ermittler festgestellt, dass »XCP«-CDs weiterhin in großen Musikgeschäften erhältlich sind, obwohl Sony BMG diese bereits zu diesem Zeitpunkt vor über einer Woche zurückgerufen hatte. Die »XCP«-Software soll das Kopieren des Datenträgers erschweren, installiert sich beim Abspielen der CDs auf Computern aber unbemerkt. Kritiker bemängeln, dass es echten Viren als Einfallstor auf private PCs dient.

Daneben meldete »BusinessWeek« am selben Tage, dass die finnische Antiviren-Firma F-Secure bereits am 4.10.2005 Sony BMG per Email auf die Mängel der Kopierschutzsoftware hingewiesen hatte. In den folgenden Wochen versuchte die finnische Firma mit Telefonkonferenzen und schriftlichen Reports, die Plattenfirma von der Dringlichkeit des Problems zu überzeugen. Sony BMG habe die Warnungen nicht ernst genommen, sondern schien das Problem totschweigen zu wollen, äußerte ein F-Secure-Mitarbeiter gegenüber BusinessWeek. Der Entertainmentkonzern bestreitet die Eindeutigkeit der Warnungen seitens der Finnen.

An die Öffentlichkeit drang die Gefährlichkeit der »XCP«-Software dann durch ein Weblog des Windows-Experten Mark Russinovich Ende Oktober.

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