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24.03.2006; 10:00 Uhr
Private Kapitalgeber sehen Filmfinanzierung bedroht
BPFM kritisiert fehlende Rechtssicherheit

Der Anfang dieses Jahres neu gegründete Bundesverband Privatkapital Film & Medien e.V. (BPFM) warnt vor einer mangelnden Investitionsbereitschaft privater Kapitalgeber, Finanzdienstleister und -vertriebe. Wie aus einer Meldung des »wallstreet:online« vom 23.3.2006 hervorgeht, bemängelt der Verband insbesondere einen bisher fehlenden Ersatz für die Ende letzten Jahres erfolgte Abschaffung der steuerlichen Begünstigung von Medienfonds sowie die aus staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen so genannte Garantiefonds folgende Verunsichrung von privaten Geldgebern. Bei den genannten Fonds garantieren die anbietenden Banken den Anlegern auch im Fall von Misserfolg ihre Anlagegelder. Die hierfür vorgenommenen Absicherungen zugunsten des Anlegers bezeichnet der BPFM als erforderlich, habe aber nun mögliche Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung und Anlagebetrug zur Folge. Bereits im Februar waren »n-tv« zufolge Banken auf Schadensersatz verklagt worden, weil nur ein geringer Teil des von ihnen eingesammelten Geldes in Filmproduktionen gesteckt, der Rest angelegt worden sei, was nach Ansicht der Kläger zu einem Wegfall der zugesagten Steuerbegünstigung führen soll.

Der BPFM fordert daher das Bundesministerium der Finanzen und die Länderfinanzbehörden auf, so schnell wie möglich Klarheit für die Zukunft und die Vergangenheit zu schaffen, um eine Abwanderung von Filmproduktionen vor allem in die neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu verhindern. Im Februar hatte Kulturstaatsminister Bernd Neumann neue Steueranreize für Filminvestoren angekündigt (sie hierzu Meldung vom 13.2.2006).

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