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23.05.2006; 18:22 Uhr
IFPI feiert größten Schlag gegen Internet-Tauschbörse in Deutschland
Einleitung von über 3.500 Strafverfahren, zeitgleiche Hausdurchsuchungen bei 130 Beschuldigten

Die deutsche Landesgruppe der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) freut sich über den bislang größten Ermittlungserfolg in Deutschland im Kampf gegen illegale Angebote in Internet-Tauschbörsen. Wie sie in einer Pressemitteilung vom 23.5.2006 bekannt gab, hat die Staatsanwaltschaft Köln Strafverfahren gegen über 3.500 Nutzer des Filesharingsystems »eDonkey« eingeleitet. Bei diesem Peer-to-Peer-Anbieter laden die Nutzer nicht nur urheberrechtlich geschützte Werke herunter, sondern bieten zugleich die auf ihrem eigenen Computer gespeicherten Dateien zum Download an. Daher hat die Ermittlungsbehörde am 23.5.2006 zeitgleich in der gesamten Bundesrepublik über 130 Hausdurchsuchungen durchgeführt, um PCs und weitere Beweismittel sicherstellen zu können. Im Rahmen der Ermittlungen kam ein extra entwickelte Software zum Einsatz, mit der in zwei Monaten über 800.000 Datensätze und mehr als 14 Gigabyte Log-Dateien gesichert werden konnten. Den Nutzern des Netzwerks drohen nun sowohl zivil- wie auch strafrechtliche Konsequenzen.

Michael Haentjes, Vorsitzender der Deutschen Phonoverbände, hob ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden hervor und zeigte sich über die Signalwirkung dieser Aktion zufrieden. »Die wichtige Botschaft an alle Internetnutzer ist, dass niemand damit rechnen kann, unentdeckt zu bleiben, wenn er Straftaten im Internet begeht«, so Haentjes. Ebenfalls froh ist John Kennedy, Chairman und CEO der IFPI, und kündigte weiter ein intensiviertes Vorgehen gegen Nutzer von Tauschbörsen an: »Die meisten Menschen wissen, dass das Tauschen von Musikdateien ohne Erlaubnis illegal ist - leider bedarf es erst Maßnahmen wie dieser, um eine tatsächliche Veränderung des Verhaltens zu erwirken«.

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