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31.07.2006; 14:48 Uhr
AML fordert faire Vertragsbedingungen für kleine Kabelnetzbetreiber bei Arena-Angebot
Warnung vor finanzieller Überbelastung - FRK kündigt kartellrechtliche Schritte an

Die Arbeitsgemeinschaft der mitteldeutschen Landesmedienanstalten (AML) setzt sich dafür ein, den Bezug des Pay-TV-Angebots für die Fußball-Bundesliga durch die Betreiber kleiner und mittlerer Kabelnetze zu erleichtern. So räume der Sportrechtevermarkter Arena das Recht zum Empfang und zur Weiterleitung seines Pay-Angebots nur dann ein, wenn sich die Kabelnetzbetreiber dazu verpflichteten, aktiv Kundenbeziehungen zu den Zuschauern aufzubauen und monatliche Garantiezahlungen zu leisten. Nach Ansicht der in der Arbeitsgemeinschaft zusammen geschlossenen Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) und der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) sei dies angesichts fehlender Marketingstrukturen nicht zu verlangen, zudem drohe durch Garantiezahlungen eine unangemessene finanzielle Belastung. Die Folge sei eine fehlende Verbreitung in den entsprechenden Kabelnetzen, die »weder im Interesse der Zuschauer und Kabelbetreiber noch des Programmveranstalters liegt«, so der Direktor der TLM, Victor Henle.

Der Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK) kündigte unterdes kartellrechtliche Schritte gegen die von Arena vorgelegten Verträge an. Laut einer Pressemitteilung vom 31.7.2006 werde das unternehmerische Risiko auf die unabhängigen Kabelnetzbetreiber abgewälzt, den so für die Aufrüstung ihrer eigenen Netze mit Blick auf »triple play«-Angebote notwendige Finanzmittel entzogen würden. Zudem hätten sie - im Gegensatz zu Kabel Deutschland mit Premiere - keine Alternative zu dem Angebot von Arena. Aus diesem Grunde und mit Blick auf die Absprachen von ProSiebenSat.1 und RTL mit den großen Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland, UnityMedia und Kabel Baden-Württemberg über die verschlüsselte digitale Programmverbreitung will der FRK beantragen, in die Ermittlungen des Bundeskartellamts in Sachen Premiere/Arena - siehe Meldung vom 19.7.2006 - einbezogen zu werden.

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