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27.09.2006; 15:10 Uhr
Britischer Medienminister kritisiert fehlende Klarheit des EU-Fernsehrichtlinienvorschlags
CDU für Präzisierungen bei Schleichwerbung - Experten mahnen differenzierte Sichtweise an

Der EU-Kommissionsvorschlag zur Überarbeitung der Fernsehrichtlinie stößt weiter auf Kritik. In einem Interview mit der »Berliner Zeitung« vom 27.9.2006 bemängelte der britische Medienminister Shaun Woodward, dass dem Entwurf die Klarheit in den Begriffen und die Klärung vieler Detailfragen fehle. Zugleich zeigte er Verständnis für die in Deutschland wiederholte Kritik an den Regelungen zum Product-Placement (siehe u. a. Meldungen vom 11.9.2006 und 27.7.2006). So sei der Vorschlag, jeweils zu Sendebeginn auf entsprechende Plazierungen hinzuweisen, angesichts digitaler Speicherungsmöglichkeiten wie Festplattenrekorder nicht ausreichend. Woodward warnte vor einem überhasteten Verabschieden des Entwurfs, ohne die Mängel überarbeitet zu haben.

Nach Ansicht der CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Börnsen und Reinhard Grindel müssten die Werberegeln um ein Einblenden aufklärender Hinweise sowohl zum Ende als auch während der Sendung alle 20 Minuten erweitert werden. Nur so könne eine strikte Trennung von Werbung und Programm sichergestellt werden. Differenziert fiel das Resümee einer Expertentagung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) am 25.9.2006 aus. So warnten Vertreter aus der Politik und von der ARD vor einem möglichen Verlust der Glaubwürdigkeit der Medien. Dem stimmten Repräsentanten aus der Filmbranche zwar grundsätzlich zu, wiesen aber darauf hin, bei den verschiedenen Arten von Produktplazierung zu unterscheiden. Nicht alle Methoden der Werbung seien gleichzusetzen mit einer Gefährdung der Glaubwürdigkeit.

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