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20.09.2010; 13:20 Uhr
Weitere Reaktion auf »depub.org«: NDR-Rundfunkrat hält Drei-Stufen-Test für fragwürdig
In erster Reaktion wurden rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung depublizierter Inhalte angekündigt

Die Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates, Dagmar Gräfin Kerssenbrock, hat im Zusammenhang mit der Veröffentlichung bereits gelöschter Inhalte in öffentlich-rechtlichen Telemedien wie »tagesschau.de« von der Fragwürdigkeit des »bürokratischen Monsters Drei-Stufen-Test« gesprochen. Auf der Seite »depub.org«, die nach Angaben des NDR von Kanada aus betrieben wird, können Inhalte, die aufgrund des Verweildauerkonzeptes des RStV depubliziert worden sind, abgerufen werden. Zunächst reagierte der NDR mit der Ankündigung, mit »allen juristischen Mitteln« gegen das Angebot vorzugehen, um die Urheberrechte der Autoren zu verteidigen. In einer zweiten Stellungnahme bezeichnet der Rundfunkrat »depub.org« als »Beispiel für die kreative Anarchie im Internet, das zeigt, wie unsinnig kleinteilige Regulierungsversuche im Netz sind«. Die Macher der Seite haben sich nach eigenen Angaben im Interview mit »Zeit Online« bewusst nach einer Abwägung von Urheberrecht und öffentlichem Informationsinteresse für letzteres entschieden. Nach »tagesschau.de« sollen jetzt die Online-Angebote einiger ARD-Anstalten sowie das des ZDF wieder öffentlich zugänglich gemacht werden.

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