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14.04.2015; 18:53 Uhr
Produzentenallianz fordert Vergütung für öffentlich-rechtliche Mediathekennutzung
»Unvergütete Nutzung verhindert Wertschöpfung und schwächt Leistungsfähigkeit der Produzenten, Urheber und ausübenden Künstler«

Die Produzentenallianz hat sich in einer Pressemitteilung vom 14. April 2015 gegen die Ausweitung der unvergüteten Nutzung von Inhalten in den öffentlich-rechtlichen Mediatheken ausgesprochen. Eine Ausweitung oder komplette Abschaffung der bisherigen 7-Tage-Regelung wird nach Aussage der Produzentenallianz seit der Umstellung der einstigen GEZ-Gebühr auf den geräteunabhängigen Haushaltsbeitrag vermehrt bei ARD und ZDF sowie in Politik und Öffentlichkeit gefordert. 

»Schon für die bisherige Nutzung der Auftrags- und Koproduktionen in den Mediatheken von ARD und ZDF werden die Produzenten, Urheber und Schauspieler nicht angemessen vergütet. Jede weitere Ausdehnung der zulässigen Verweildauern verschärft dieses Missverhältnis.« Jeder Tag, an dem Filme und Serien, Dokumentationen und Unterhaltungsprogramme in öffentlich-rechtlichen Mediatheken kostenlos zugänglich seien, vermindere mögliche Einnahmen aus einer Auswertung über kommerzielle Video-on-Demand-Plattformen oder aus DVD-Verkäufen. Die Wertschöpfung im Online-Bereich werde verhindert, was zu einer Schwächung der Leistungsfähigkeit der Produzenten, der Urheber und der ausübenden Künstler führe. 

Den von Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates, Anfang März in »Blickpunkt: Film« geäußerten Hinweis, man dürfe die bisherigen Fristen nicht vorschnell öffnen, solange nicht die Frage der angemessenen Vergütung von Produzenten und Urhebern geklärt sei, begrüßen die Produzenten ausdrücklich. 

Um eben diese Vergütung zu sichern, müsse bereits im nächsten Rundfunkänderungsstaatsvertrag geklärt werden, dass für ARD und ZDF ein ausreichender, bisher nicht vorgesehener Etatposten »Lizenzkosten nicht-lineare Verbreitung« geschaffen werde, der bei der KEF anzumelden sei und von dieser anerkannt werden sollte.

Neben einer angemessenen Vergütung für Produzenten und Urheber ginge hiermit auch eine teilweise Abmilderung der Unterfinanzierung vieler Projekte einher. Die durch die Allianz vertretenen Verbände halten die Schaffung des neuen Etatposten für durchaus finanzierbar und verweisen hierbei auf die durch den Haushaltsbeitrag entstandenen Einnahmenüberschüsse.

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