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21.01.2016; 20:07 Uhr
Publikumsverlage in Sorge über aktuelle Entwicklung im Urheberrecht
Resolution an die Bundesregierung verabschiedet

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit heutiger Pressemitteilung bekannt gibt, steht im Mittelpunkt der auf der diesjährigen Jahressitzung der Publikumsverlage verabschiedeten »Münchner Erklärung« der »Appell für ein starkes, durchsetzbares Urheberrecht für Autoren und Verleger gleichermaßen«. »Nur mit einem starken Urheberrecht kann die einmalige kulturelle Vielfalt unserer literarischen Landschaft gewährleistet werden«, erklärt René Strien, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Publikumsverlage im Börsenverein. Er fordert die Bundesregierung auf, »ein klares gesetzgeberisches Zeichen zu setzen, das ihren politischen Willen unterstreicht, weiterhin am bestehenden erfolgreichen System der Verwertungsgesellschaften festzuhalten«. An die Gastrednerin, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, richtete Strien den Appell, »sich dafür bei ihren Kolleginnen und Kollegen im Kabinett mit aller Kraft einzusetzen«.

»Wir schätzen und schützen die kulturelle Vielfalt in Deutschland, zu der auch und gerade die Publikumsverlage einen unverzichtbaren Beitrag leisten«, so Grütters in ihrer Rede im Münchner Literaturhaus. Sie lobte die deutsche Verlagslandschaft als eine der lebendigsten und facettenreichsten und den deutschen Buchmarkt als mit den größten der Welt. Dabei betonte sie besonders den Verdienst der Publikumsverlage. »Die Wertschätzung für die Vielfalt, die wir auch der Arbeit der Verlage zu verdanken haben, ist nicht zuletzt Teil unseres Demokratieverständnisses«, erklärte Grütters. »Wir brauchen Querdenker und Freigeister, wir brauchen unbequeme Schriftsteller und mutige Verleger!«

Hintergrund der Besorgnis der Publikumsverlage ist auch das im November 2015 gefallenen EuGH-Urteil »Reprobel«, das befand, dass Verlage nicht pauschal an den Ausschüttungen von Verwertungsgesellschaften wie der VG Wort beteiligt werden dürfen (vgl. Meldung vom 12. November 2015).

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