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15.06.2016; 21:34 Uhr
Dezentrale Open Source Plattform »OMI« will Zuordnung von Urheberrechten erleichtern
Musikdaten-Experte kritisiert: »Streaminganbieter ignorieren Daten«

Am 22. Juni soll in New York »The Open Music Initiative (OMI)«, eine dezentrale Open Source Plattform gegründet werden, die die Zuordnung von Urheberrechten »dramatisch vereinfachen« soll. Insbesondere Streaminganbieter sollen sich nicht mehr darauf berufen können, sie wüssten nicht, wer die Rechteinhaber seien und an wen sie die Tantiemen ausschütten sollen. Um dieses Ziel zu ermöglichen, sollen Standards für Datensammlung, Datenzusammenführung und Dateiformate ausgearbeitet werden. 

Wie »Heise Online« berichtet, zählen zu den etwa 50 Gründern unter anderem drei große Major Labels, YouTube, Spotify, Pandora, Soundcloud, Netflix, die US-Verwertungsgesellschaft Harry Fox Agency (HFA), die französische Verwertungsgesellschaft SACEM, Radiosender und Branchenorganisationen. 

Musikdaten-Experte Jeff Price kritisert, diese Lösung gehe am eigentlichen Problem vorbei. Denn die Daten seien vorhanden, würden aber oft ignoriert. Das Problem sei, dass die Streamingdienste »nie die Systeme oder Prozesse gebaut hat, um die Lizenzen (für Kompositionen und Texte) zu erwerben, die Daten zu verarbeiten und zubezahlen«. »Die Daten sind da, die Formate sind da«, so Price. Für ihn liegt das Problem daher »klar bei den Musikverwertern, nicht auf der Datenseite«.

Dokumente:

[IUM/ct]

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