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17.11.2016; 21:45 Uhr
Deutsches Software-Unternehmen verklagt US-Marine wegen Urheberrechtsverletzung
US-Regierung räumt Vorwürfe teilweise ein

Ein deutsches Software-Unternehmen wirft der US-Marine massive Urheberrechtsverletzung vor und fordert nun vor Gericht knapp 600 Millionen US-Dollar Kompensation wegen unerlaubter Vervielfältigung und Nutzung einer Software. Laut Meldung bei »Golem« wirft die Bitmanagement Software GmbH der US-Marine vor, 38 zu Testzwecken bereitgestellte Kopien des streitgegenständlichen Programms widerrechtlich vervielfältigt und auf mindestens 558.466 Computern installiert zu haben. Nur für die Anzahl der Testversionen seien auch Lizenzen erworben worden. Darüberhinaus soll ab 2014 entgegen den Bedingungen der gültigen Testlizenzen eine Trackingfunktion der Software deaktiviert worden sein. Diese Funktion ermöglichte es der Klägerin bis dahin, die Zahl der erfolgten Installationen zu überwachen. 

In ihrer Stellungnahme habe die US-Regierung als Rechtsvertreterin der US-Marine überraschend viele Vorwürfe zugegeben, berichtet »Golem«. Es seien 38 Lizenzen des Programms erworben und anschließend »auf hunderttausenden Computer innerhalb ihres Netzwerks installiert« worden. Den Vorwurf der Softwarepiraterie weise die US-Regierung jedoch von sich. Die Lizenzen seien nicht limitiert gewesen. Die Klägerin habe die Kopierbeschränkung selbst aufgehoben. Die Lizenzen seien nicht gerätegebunden, sondern sogenannte »Concurrent«-Lizenzen, d.h. zur gleichzeitigen Nutzung von maximal 38 Kopien freigegebn, unabhängig davon auf wie vielen verschiedenen Geräten sie installiert wurde. 

Die Bitmanagement Software GmbH fühle sich bestätigt und wolle nach eigenen Angaben »den Fall durchfechten«.

Dokumente:

[IUM/ct]

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