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12.12.2016; 20:25 Uhr
Journalisten-Verband und Presserat gegen Änderung des Pressekodex
Keine grundsätzliche Nennung der ethnischen Herkunft mutmaßlicher Straftäter in den Medien

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und der Deutsche Presserat erklären sich gegen die von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer vorgeschlagene Änderung des Pressekodex. Scheuer forderte, einem Bericht bei »Meedia« zufolge, die Ziffer 12.1 des Pressekodex zur Berichterstattung über Straftaten zu überarbeiten und die ethnische Herkunft mutmaßlicher Straftäter künftig grundsätzlich in den Medien anzugeben. 

»Damit wären haltlosen Spekulationen und diffamierender Hetze Tür und Tor geöffnet«, so DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Der Pressekodex lasse in seiner jetzigen Fassung die Nennung von Nationalitäten oder Ethnie zu, wenn das für das Verständnis der Tat erforderlich ist. »Mehr brauchen wir nicht«, erklärt Überall.

Auch der Geschäftsführer des Deutschen Presserats, Lutz Tillmann, hält laut »Meedia« die Forderung des CSU-Politikers »für völlig überzogen und kontraproduktiv«, weil damit Diskriminierung nicht vermieden werde. Es sei zudem ein Novum, dass sich die Parteipolitik in die Debatte um den Pressekodex einmische. 

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