Das Max-Planck-Institut hat im Rahmen eines interdisziplinären wissenschaftlichen Forschungsprojekts das Nutzungsverhalten deutscher Verbraucher bezüglich kreativer Online-Inhalte untersucht. Das Forschungsprojekt zielt insbesondere auf die Fragen ab, wie und in welchem Ausmaß deutsche Verbraucher urheberrechtlich geschützte Inhalte im Internet nutzen, welchen Anteil bezahlte und kostenlose Angebote haben, ob die Nutzer ihr jeweiliges Verhalten für legal halten und welche Motive sie für möglicherweise illegale Nutzungsformen haben. 

Die Motive für möglicherweise illegales Verhalten sowie die Einflussfaktoren, die Internetnutzer veranlassen könnten, ihr illegales Verhalten einzustellen, deuten dem ersten Ergebnisbericht zufolge darauf hin, »dass mit flexibleren und bequemeren Lösungen von Seiten der Anbieter urheberrechtsverletzendes Verhalten im Internet einzudämmen wäre«. Zudem zeigten die Ergebnisse auf, dass auch der Gesetzgeber durch Schaffung eindeutiger, insbesondere verständlicher Regeln bezüglich legalem Nutzungsverhalten im Internet und durch entsprechende Informationen für Verbraucher einen Teil der Urheberrechtsverletzungen verhindern könne.

Befragt wurden rund 5.500 Internetnutzer ab 12 Jahren im Zeitraum vom 6. Mai 2017 bis 3. Juli 2017. Wie »irights« zusammenfasst, gaben 32% der Befragten an, Medieninhalte ausschließlich legal zu nutzen. Etwa 10% gehen davon aus, dass der Medienkonsum im Netz teils legal, teils illegal ist. 5% halten ihre gesamte Mediennutzung im Internet für illegal. Vielen Begfragten falle es schwer, die Legalität ihrer Handlungen zu bewerten. So gaben 47% der Befragten an, sich »nicht sehr« oder überhaupt nicht« sicher zu sein, was beim Streaming, Download oder dem Weitergeben von Inhalten erlaubt ist. 42% sind sich hingegen »sehr sicher« oder »relativ sicher«. 

Dokumente:

• Meldung des Max-Planck-Instituts vom 22. Januar 2018
• Meldung bei irights vom 22. Januar 2018