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08.12.2010; 11:12 Uhr
Iran: Regimekritische Satire löst möglicherweise neue Wertschätzung für private Filmproduktionen aus
Sympathie mit Regisseur aber auch Ausdruck von Protest gegen staatliche Kulturpolitik

Eine regimekritische Satire löst möglicherweise eine neue Wertschätzung für private Filmproduktionen im Iran aus, wie die »Deutsche Welle« berichtet. Bei der Serie »Bitterer Kaffee« handelt es sich um die erste iranische Filmproduktion, die nicht unter staatlicher Kontrolle und Finanzierung entstanden ist. Sie wird nach einem Aufruf des Regisseurs Mehran Modiri an die Iraner nicht (wie sonst üblich) als Kopie auf Märkten oder im Internet verbreitet, sondern im Original gekauft.

Iran hat bis jetzt kein Urheberrecht, so dass die Kopierpraxis gang und gäbe ist und auch von staatlicher Seite geistiges Eigentum missachtet wird. Der Erfolg der Serie wird teilweise als Zeichen für ein herankeimendes Bewusstsein für den Schutz von Urheberrechten gewertet. Nach Ansicht der iranischen Journalistin Naghmeh Hosseini sind die zahlreichen DVD-Käufe in erster Linie Protest gegen die staatliche Kulturpolitik. Es gebe in der Bevölkerung nun die Hoffnung auf einen Bruch mit dem staatlich kontrollierten Rundfunk.

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[IUM/eg]

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