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08.11.2012; 12:18 Uhr
Bundesregierung beschließt FFG-Novelle
Sperrfristen für Video-on-Demand und DVD gleichgesetzt - Ausweitung der Filmabgabe auf Video-on-Demand-Anbieter im Ausland

Das Bundeskabinett hat diesen Mittwoch den Entwurf des Siebten Gesetzes zur Änderung des Filmförderungsgesetzes (FFG) beschlossen. Der von Kulturstaatsminister Bernd Neumann vorgelegte Entwurf soll den technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Filmsektor Rechnung tragen. Einer Pressemitteilung der Bundesregierung zufolge wurde u.a. die Sperrfrist für Video-on-Demand-Angebote mit der Sperrfrist für die DVD-Auswertung gleichgesetzt und kann somit sechs Monate nach der Erstaufführung im Kino beginnen. Die Filmabgabe ist auf zweieinhalb Jahre - statt bisher auf fünf - befristet worden und wurde zudem auf Video-on-Demand-Anbieter mit Sitz im Ausland ausgeweitet.

Um der »Filmflut und der Zersplitterung« der Förderung entgegenzuwirken, sieht der Entwurf auch Änderungen bei der Projektfilmförderung und der Referenzfilmförderung vor. Im Rahmen der Projektfilmförderung wird eine Mindestförderquote festgelegt. Die Referenzschwelle für Filme mit besonders hohen Herstellungskosten wird angehoben. Um die Teilhabe behinderter Menschen an den geförderten Filmen zu verbessern, sieht das novellierte FFG vor, dass von allen von der Filmförderungsanstalt (FFA) geförderten Filmen auch eine barrierefreie Filmfassung mit Audiodeskription für sehbehinderte Menschen und Untertiteln für hörgeschädigte Menschen hergestellt wird.

Bernd Neumann betont in der Pressemitteilung den Novellierungsbedarf des FFG noch in dieser Legislaturperiode, da die Erhebung der Filmabgabe nach der aktuellen Fassung am 31. Dezember 2013 ausläuft. Der Kulturstaatsminister weist außerdem darauf hin, dass »ohne unser umfangreiches Fördersystem nur wenige deutsche Filme eine Chance hätten, gegenüber der finanzstarken Konkurrenz durch US-amerikanische Filme zu bestehen. Die Filmförderung auf Bundes- und Länderebene ist daher unabdingbar, um die Strukturen der deutschen Filmwirtschaft zu verbessern und die Vielfalt der deutschen Filmlandschaft zu erhalten.«

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