mobiles Menü Institut für Urheber- und Medienrecht
05.06.2012; 13:56 Uhr
Bundesjustizministerin plant neue Initiative zur Vereinfachung des Urheberrechts
»Es muss für das Urheberrecht geworben und das Rechtsempfinden gestärkt werden«

Gegenüber dem »Handelsblatt« kündigte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger an, ihr Ministerium werde wie geplant Vorschläge für das geltende Urheberrecht vorlegen, die u.a. das Leistungsschutzrecht und Regelungen für verwaiste Werke umfassten. »Das Bundesjustizministerium wird weitere Gespräche mit unterschiedlichen Beteiligten führen, wie eine Modernisierung im Sinne einer besseren Verständlichkeit des Urheberrechts aussehen kann«, so die Ministerin. »Ich lade die Content-Industrie herzlich ein, sich jenseits ihrer Interessen an der Debatte zu beteiligen, wie das Urheberrecht morgen für Bürger und Unternemer wieder verständlicher werden kann.«

Laut »Handelsblatt« reagierte Leutheusser-Schnarrenberger auch auf den Vorwurf der Deutschen Content Allianz, sie habe keine klare Positionierung zum Urheberrecht und die angekündigten Reformvorhaben würden verzögert (vgl. Meldung vom 1. Juni 2012). Je lauter die Urheberrechtsdebatte geführt werde, desto emotionaler werde sie, so die Ministerin. Nachdem sie in ihrem Gastbeitrag in der »FAZ« in der vergangenen Woche noch einräumte, ein »Superreformgesetz«, das allen Interessen der digitalen Welt gerecht werde, sei derzeit nicht möglich, erklärt Leutheusser-Schnarrenberger nun, das Schutzniveau des Urheberrechts in Deutschland sei hoch, verglichen mit anderen Mitgliedstaaten der EU sogar sehr hoch. Es sei von hoher Regelungsdichte geprägt, die »urheberrechtliches Mikromanagement« abbilde.

Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, erklärte zu den Ankündigungen der Bundesjustizministerin, es sei zu befürchten, dass in dieser Legislatur nicht mehr viel passiere. 

Dokumente:

Institutionen:

[IUM/ct]

Permanenter Link zu dieser News Nr. 4639:

https://www.urheberrecht.org/news/4639/


Zurück zur Liste


Der kostenlose Service unserer Online-Redaktion.

Das IUM dokumentiert die politischen und rechtlichen Entwicklungen aus dem Bereich des Urheber- und Medienrechts und gibt einen tagesaktuellen Newsletter heraus. Dieser informiert über neue Gerichtsentscheidungen und laufende Gesetzgebungsverfahren und ist dabei dem Gebot strikter Neutralität verpflichtet. Fördermitglieder erhalten den Newsletter vorab per E-Mail. Sein Inhalt wird hier dokumentiert.

Hier können Sie sich für den IUM Newsletter anmelden!

Gerne schicken wir Ihnen auch alle aktuellen Informationen per Mail.