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10.10.2007; 10:17 Uhr
DJV: »Einigung zwischen DFL und Kirch bedroht unabhängige Berichterstattung«
Grüne warnen mit Blick auf Radsport vor Folgen fehlender Distanz

Die Einigung zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Kirch-Unternehmen KF15, wonach Kirch die Übertragungsrechte an den Spielen der Fußball-Bundesliga zu vermarkten, ohne diese aber zu erwerben, stößt bei Journalisten und Politik auf Kritik. Aus Sicht des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) gefährden die Pläne der DFL, die Fernsehsender künftig über eine neue Produktionsgesellschaft mit selbst produzierten Berichten, Interviews und Kommentaren zu versorgen, die Unabhängigkeit des Sportjournalismus. »Wenn eine Pflichtabnahme der produzierten Beiträge von der DFL vorgesehen ist, würde das eine Knebelung der Sender bedeuten«, so DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Auch Grietje Bettin, medienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, fürchtet um eine kritische und distanzierte Berichterstattung über die Bundesliga. Wozu eine solche fehlende Distanz führe, ei bei den Doping-Skandalen im Radsport allzu deutlich geworden, so Bettin. Stattdessen begrüßte sie es, dass Premiere sich dagegen ausgesprochen habe, fertige Sendungen auszustrahlen. Die DFL hingegen bezeichnete ihr neues Vermarktungsmodell als einen Rekordvertrag, mit dem sie für eine Vertragslaufzeit von sechs Jahren über drei Mrd. EUR von KF15 erhalten soll. An der neuen Produktionsgesellschaft soll die DFL laut »tagesschau.de« zu 51 Prozent und die Sirius Sport Media GmbH, eine Tochter von KF15, zu 49 Prozent beteiligt sein, der »Financial Times Deutschland« zufolge verhält es sich bei den Beteiligungsverhältnissen genau umgekehrt mit einer Mehrheit von Sirius von 51 Prozent.

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