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24.01.2011; 12:52 Uhr
GEMA schließt ersten umfassenden Online-Lizenzvertrag mit Cloud-Anbieter ab, CELAS verkündet Deal mit Simfy
EU-Kommissar Barnier: Lizenzierung nach wie vor viel zu kompliziert

Anlässlich der diesjährigen Musikmesse »MIDEM« in Cannes teilt die GEMA mit, dass sie mit Omnifone den ersten Lizenzvertrag für einen umfassenden Musik-Abonnementdienst abgeschlossen hat. Der nach Angaben der Verwertungsgesellschaft »weltweit führende unabhängige Anbieter von unbegrenzten Musikdiensten« bietet unter anderem den cloud-basierten Service »Qriocity«, den Sony im Dezember 2010 gestartet hat. Dieser Dienst ist nun in Deutschland erhältlich. Er kann über alle netzwerkfähigen »Sony«-Geräte und auch mit Computersystemen anderer Hersteller benutzt werden. Laut Pressemitteilung von Omnifone anlässlich des Starts von »Qriocity« sind auch »Android«-Smartphones erfasst. Die CELAS hat unterdessen den »EMI«-Katalog an Simfy lizenziert. Der Deal betrifft die öffentliche Zugänglichmachung von »EMI«-Inhalten per Streaming-on-demand oder Online Radio sowohl werbe-, als auch abonnementfinanziert.

Das Repertoire beider Cloud-Dienste stammt aus den Major-Labels, sowie vielen kleineren Plattenfirmen. Im Unterschied zu »Qriocity« ist »Simfy« auch mit dem »iPhone« abrufbar. Dieses Jahr wird außerdem der Launch des cloud-basierten Google-Musikdienstes erwartet. Dieses Angebot soll neben dem Streaming von Musik aus der »Wolke« auch Uploads von Titeln ermöglichen, die aus Tauschbörsen stammen, solange Google diese Stücke auch in seinem Repertoire hat. Der Dienst von Google wird daher auch als »Locker« bzw. »Schließfach-Dienst« bezeichnet.

Der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Michel Barnier, sagte nach Berichten von »Heise Online« auf der Musikmesse, die Lizenzierung sei nach wie vor viel zu kompliziert, und kündigte entsprechende Maßnahmen der Kommission an. Im Rahmen einer Diskussionsrunde hatte der Urheberrechtsexperte Nic Garnett demonstriert, wie aufwändig die Online-Musik-Lizenzierung momentan ist. Allein in Europa müssten Verhandlungen mit 30 Verwertungsgesellschaften geführt werden, hinzu kommen Major-Labels oder Indie-Labels.

 

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