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09.10.2009; 12:39 Uhr
Einigung zwischen Gewerkschafts- und Produzentenvertretern über Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende
Produzentenallianz und ver.di erzielen Kompromiss bei Höchstarbeitszeit und Tariferhöhung

In den Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für die rund 25.000 Film- und Fernsehschaffenden in Deutschland konnte sich die Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen mit der Gewerkschaft ver.di auf die wesentlichen Rahmenbedingungen einigen. Nun soll bis Ende Oktober über den abschließenden Text des Tarifvertrages, der zum Jahresbeginn 2010 in Kraft treten und bis Ende 2011 gelten soll, verhandelt werden, wie ver.di in einer Pressemitteilung bekannt gab.

So sei in dem umstrittenen Punkt der Höchstarbeitszeit ein Kompromiss erzielt worden. Während die Arbeitnehmervertreter zunächst auf eine Tagesarbeitszeit von maximal 12 Stunden bestehen wollten, einigten sich die Tarifparteien nun auf eine Höchstdauer von 13 Stunden mit der Möglichkeit einzelner Überschreitungen in besonderen Ausnahmesituationen. Als Ausgleich werden zusätzliche Ruhezeiten und Zuschläge zuerkannt. Die Notwendigkeit dieser flexiblen Regelung bestehe beispielsweise bei aufwändigen Szenen mit vielen Komparsen, so der Geschäftsführer der Sektion Fernsehen der Produzentenallianz, Prof. Dr. Johannes Kreile.

Auch hinsichtlich der geforderten Tariferhöhung mussten die Forderungen von ver.di reduziert werden. Der Rahmen für den neuen Tarifvertrag sieht nun ab den 1. Januar 2010 eine Erhöhung von 1,75 Prozent und im Folgejahr eine Erhöhung von 2 Prozent vor. Es sei erfreulich, dass man von Seiten der Gewerkschaft die ursprüngliche Forderung von 10 Prozent aufgegeben und damit auf die schwierige wirtschaftliche Situation der Produzenten Rücksicht genommen habe, so die Geschäftsführerin des Verbandes Deutscher Filmproduzenten (dfp), Margarete Evers. Auch der ver.di-Verhandlungsführer, Matthias von Fintel, zeigte sich mit dem Abschluss zufrieden. Die Tariferhöhungen seien zwar hinter den Erwartungen geblieben. Dieser Umstand sei aber der schwierigen Marktsituation geschuldet. Das Gesamtvolumen des Tarifvertrages bezifferte von Fintel auf 5,5 Prozent, das damit im Bereich der ver.di-Abschlüsse mit den öffentlich-rechtlichen Sendern liege.

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