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18.04.2008; 11:37 Uhr
Weitere Millionen-Klage gegen »YouTube«
Französischer Privatsender TF1 fordert 100 Mio. Schadensersatz

Der französische Privatsender TF1 hat eine Schadensersatzklage über 100 Mio. EUR gegen die Internet-Videoplattform »YouTube« vor dem Tribunal de Grande Instance de Paris eingereicht. Wie »Les Echos« am 16.4.2008 meldet, nimmt der Sender das von ihm nicht genehmigte Einstellen von Sendeteilen auf der Plattform zum Anlass, wegen »Nachahmung, unlauteren Wettbewerbs und Parasitentums« gegen die Plattform vorzugehen. Bereits im Dezember 2007 hatte TF1 angekündigt, die Google-Tochter sowie ihren französischen Konkurrenten »Dailymotion« aus denselben Gründen zu verklagen. Gegen letztere war die Klage über 39,7 Mio. EUR schon am 17.12.2007 vor dem Tribunal de Commerce de Paris anhängig; die Rechtshängigkeit der Klage gegen »YouTube« hatte sich hingezogen, da sie Google in den USA zugestellt werden musste.

Gegen »YouTube« laufen daneben weitere Klagen, so z. B. diejenige auf 1 Mrd. Dollar Schadensersatz des US-Medienunternehmens Viacom oder eine Klage der englischen Football Association Premier League Ltd., der später auch die National Music Publishers' Association (NMPA) beigetreten ist (siehe Meldungen vom 14.3. und 7.8.2007). »Les Echos« zufolge hatte im Verfahren Viacom der zuständige Richter des New Yorker Gerichts im März diesen Jahres einen Teil der geforderten Schadensersatzsumme als unberechtigten »Strafschadensersatz« zurückgewiesen. Darüber hinaus wird auf »YouTube« seit Oktober 2007 eine Filtersoftware erprobt, mit der das Hochladen von Videodateien in urheberrechtswidriger Weise verhindert werden soll (siehe Meldung vom 17.10.2007).

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