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14.07.2011; 15:50 Uhr
Digitaler Binnenmarkt: EU-Kommission lädt zur Debatte über Geschäftsmodelle und Zugang zu audiovisuellen Werken ein
Grünbuch zur Förderung eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums in Europa

Mit einem »Grünbuch über den Online-Vertrieb von audiovisuellen Werken in der EU« wollen die Kommissare Barnier (Binnenmarkt), Kroes (Vizepräsidentin) und Vassiliou (Bildung und Kultur) eine Debatte über eine Anpassung der Rechtsrahmens für audiovisuelle Werke entfachen, die zu einem allen Interessen gerecht werdenden Ergebnis führen soll. Stellungnahmen können bis zum 18. November 2011 abgegeben werden. Es müsse ein digitaler Binnenmarkt geschaffen werden. Denn das Internet sei grenzenlos, die Online-Märkte in der EU jedoch fragmentiert. Gleichzeitig sei zu berücksichtigen, dass gerade im Film nationale und kulturelle Unterschiede zum Tragen kommen und eine europaweite Auswertung daher nicht grundsätzlich erwünscht ist. Eine Förderung des Binnenmarktes könne neben einigen großen Produktionen auch Nischenprodukte begünstigen, deren Auswertung nur in einem Mitgliedsstaat nicht lohnt. Konvergente Geräte und Netze bringen Erwartungen der Verbraucher mit sich, üben Druck auf die herkömmlichen Vertriebsnetze aus und stellen die Release-Reihenfolge von Filmen infrage. Eine Bestandsaufnahme über Hindernisse für die Entwicklung eines digitalen Binnenmarktes soll auch in die Entwicklung pan-europäischer Lizenzierungsmodelle, welche alternativ zur bestehenden Verwertungspraxis angeboten werden könnten, und die Harmonisierung des Verwertungsrechts münden.

Das IUM hat am 1. Juli 2011 ein Symposion zum Thema »Medien ohne Grenzen - Offener Markt: Ein Risiko für die traditionelle Verwertungspraxis?« veranstaltet. Referenten waren Prof. Dr. Mathias Schwarz (SKW Schwarz), Dr. Urban Pappi (GEMA), Dr. Martin von Albrecht (K&L Gates), Dr. Holger Enßlin (Sky Deutschland AG), Kerstin Jorna (stv. Kabinettschefin von Kommissar Barnier), Prof. Dr. Johannes Kreile (Produzentenallianz) und Dr. Robert Niemann (International Content & Media GmbH). Einige Beiträge erscheinen in der ZUM, Heft 10/2011.

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