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16.12.2009; 15:08 Uhr
ARD und Produzentenallianz verständigen sich auf »Eckpunkte der Zusammenarbeit bei Auftragsproduktionen im Fernsehen«
Verhandlungen mit dem ZDF beginnen im Frühjahr 2010

Die Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen e. V. und die ARD haben sich auf Vertragsbedingungen für eine Aufteilung der Verwertungserlöse aus Auftragsproduktionen geeinigt, die zunächst vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2013 gelten sollen. Erfasst werden alle vollständig von Mitgliedern der Produzentenallianz und den ARD-Anstalten einschließlich der Filmeinkaufsorganisation degeto GmbH finanzierten Produktionen. Nach den Bedingungen sollen die Produzenten 50 Prozent aus den Nettoerlösen, der ARD bei Verwertungen im Ausland, im inländischen Pay-TV, im Kino, für DVD und aus kommerziellen On-Demand-Angeboten, erhalten.

Die Vereinbarung sieht auch ein neues Modell der Mitfinanzierung von Auftragsproduktionen durch die Produzenten vor, in dessen Folge bei fünfjähriger Nichtnutzung eine eigene Verwertung durch die Produzenten erfolgen kann. In diesem Fall würde die ARD ebenso an der Verwertung beteiligt, wie die Produzenten umgekehrt bei Verwertung durch die ARD. Dieser Schritt wird von der Produzentenallianz als richtungweisend gewertet. In seiner Stellungnahme zur Einigung der Produzenten mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wies Claus Grewenig, stellvertretender Geschäftsführer und Justiziar der Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), jedoch darauf hin, dass sich diese Erlöse gebührenmindernd auswirken sollen.

Wie die »Süddeutsche Zeitung« am 16. Dezember 2009 berichtet, bildet der Anteil öffentlich-rechtlicher Auftragsproduktionen mit 70 Prozent die Mehrzahl der deutschen TV-Produktionen. Die Verhandlungen mit dem ZDF, die für einen einheitlichen Beteiligungssatz der Produzenten ausschlaggebend sind, beginnen im Frühjahr 2010. Bis zum 31. Dezember 2010 wollen die Beteiligten die Einrichtung einer gemeinsamen Vertriebs- und Verwertungsgesellschaft prüfen.

 

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