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14.12.2011; 13:37 Uhr
Nach gescheitertem »Google Book Settlement«: Verbandsklage der US-Autoren
Verlage verhandeln separat ein neues Abkommen

Im März 2011 ist das »Google Book Settlement« gescheitert: die ungenehmigte Digitalisierung ganzer Werke führt in den Augen des New Yorker Bezirksgerichts zu einem signifikanten Wettbewerbsvorteil und geht damit zu weit (vgl. Meldung vom 23. März 2011). Richter Denny Chin hat den Parteien dann auf einer Konferenz im September eine Frist zur Vornahme weiterer rechtlicher Schritte gesetzt. Die US-amerikanische Authors Guild hat nun einen Antrag auf Zulassung einer Verbandsklage der Autoren gegen Google gestellt und greift die Argumentation des Gerichts auf. Der Autorenverband ordnet »Google Books« als kommerzielle Aktivität ein, die auf dem Suchmaschinenmarkt die Attraktivität Googles weiter erhöhen solle. Damit werde man unter anderem auf die »Fair Use«-Argumentation des Unternehmens erwidern.

Ein weiterer streitiger Punkt im Rahmen der Zulassung einer Verbandsklage ist laut »Publishers Weekly« die Frage der Vertretungsfähigkeit der US-Autoren. Dieser Punkt war bereits im Rahmen des Vergleichs problematisch. Kritiker haben hier eine Aufteilung der Autoren in verschiedene »classes«, gefordert, da die Authors Guild nicht adäquat alle Autoren der Welt repräsentieren könne.

Die Authors Guild geht zudem seit einigen Monaten gegen Partner-Universitäten von »Google Books« vor, unter anderem die University of Michigan, die University of California und die Cornell University. Deren Einrichtungen sind, auch aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit dem für die Digitalisierung und den Vertrieb von eBooks verantwortlichen HathiTrust, besonders große Digitalisierer.

Nach Angaben des »Börsenblatts« verhandelt die Verlegervereinigung Association of American Publishers (AAP) mit Google über einen neuen, separaten Vergleich. Auf der Konferenz im September habe man deren unmittelbar bevorstehenden Abschluss verkündet.

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