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15.01.2004; 15:53 Uhr
Kirch erhebt Klage in den USA gegen Deutsche Bank und Liberty Media
Unternehmen sollen Zusammenbruch seines Medienimperiums in einer Verschwörung geplant haben

Medienunternehmer Leo Kirch hat am 14.1.2004 vor dem obersten New Yorker Gericht Klage gegen die Deutsche Bank AG (Deutsche Bank) und den Kabelfernsehkonzern Liberty Media eingereicht. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Reuters vom 15.1.2004 macht Kirch den Unternehmen zum Vorwurf, den Zusammenbruch seines Medienimperiums in einer Verschwörung geplant zu haben, um es anschließend zu verwerten. Der damalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer, habe durch seine Aussagen bei einem Fernsehinterview im Februar 2002 die Insolvenz des Firmenimperiums ausgelöst. Dies habe Liberty Media die Kontrolle über den deutschen Kabelfernsehmarkt beschert.

Breuer hatte sich am 4.2.2002 in einem Gespräch mit dem Fernsehsender »Bloomberg TV« zur Frage geäußert, ob die Kreditwirtschaft die damals bereits angeschlagene Münchener Kirch-Gruppe weiter unterstützen werde. Breuer meinte dazu, das halte er »für relativ fraglich. Was alles man darüber lesen und hören kann ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen. Es können also nur Dritte sein, die sich gegebenenfalls für eine, wie Sie gesagt haben, Stützung interessieren.« Erst am 10.12.2003 hatte das Oberlandesgericht München (OLG) in einem Berufungsverfahren eine Schadensersatzpflicht der Deutschen Bank gegenüber Kirch festgestellt. Die Richter begründeten ihre Entscheidung mit der Verletzung der Verschwiegenheitspflicht durch Rolf Breuer.

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