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08.08.2003; 11:47 Uhr
Im Streit um »Linux«-Code geht IBM in die Offensive
IBM verklagt seinerseits SCO wegen Verstoßes gegen die General Public License

Der Computerriese IBM hat am 7.8.2003 gegen SCO wegen Verstoßes gegen die »General Public License« (GPL) Klage eingereicht. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom 7.8.2003 hervor. Weiter stützt IBM seine Klage auf angebliche Verletzungen von IBM-Patenten durch SCO. Die SCO-Aktien sackten an der US-Computerbörse um mehr als zehn Prozent ein. Am 4.8.2003 hatte bereits der »Linux«-Distributor Red Hat SCO verklagt.

Die SCO-Group hatte IBM im März 2003 auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz mit der Begründung verklagt, entgegen der Lizenzvereinbarung Software vertrieben zu haben, die vom »Unix«-Quellcode abstamme. SCO hatte IBM in der Klageschrift der Veruntreuung von Handelsgeheimnissen, des Eingriffs in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb, eines Wettbewerbsverstoßes und des Vertragsbruchs beschuldigt. Ein Sprecher des klagenden Unternehmens wies darauf hin, dass SCO Urheberrechtsverstöße gerichtlich aufgrund der schwierigen Beweislage nicht geltend gemacht habe. Das freie Betriebssystem »Linux« ist in jahrelanger Arbeit von Anhängern der Open-Source-Bewegung unter Führung des Skandinaviers Linus Torvalds geschaffen worden. Die Software wird unter den Bedingungen der so genannten »GNU General Public Licence« (GPL) vertrieben. Das Betriebssystem darf danach unter einer Reihe von Voraussetzungen kostenlos vervielfältigt, verbreitet und verändert werden. Die »GPL« verpflichtet allerdings zur Offenlegung und Weitergabe des Quellcodes des Programms und etwaiger Weiterentwicklungen. Lange belächelt, ist »Linux« mittlerweile eine erstzunehmende Alternative zu herkömmlichen, kommerziellen Betriebssystemen wie »Microsoft Windows«.

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[IUM/kr]

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