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28.11.2012; 23:08 Uhr
»TVShack«-Betreiber wird nicht an USA ausgeliefert
US-Behörden verzichten gegen Zahlung einer »kleinen« Schadenssumme auf weitere Strafverfolgung

Wie die »BBC« berichtet wird der Betreiber der Linkseite »TVShack« nicht an die USA ausgeliefert, wo ihm der Prozess wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen gemacht werden sollte. Der Brite Richard ODwyer hat sich mit den US-Anklägern dahingehend geeinigt, eine »kleine« Entschädigungssumme an die Rechteinhaber zu zahlen. Im Gegenzug wird auf weitere Strafverfolgung verzichtet. 

Einem Bericht des »Spiegel« zufolge hatte der Student die Webseite »TVShack.net« im Jahr 2007 gestartet, auf der Nutzer Links zu Filmen, Serien, Musik und Dokumentationen einstellen konnten. Die US-Zollbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) beschlagnahmte die Domain im Juni 2010 wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen. ODwyer registrierte eine neue Adresse, was zu einer vorübergehenden Festnahme im Mai 2011 führte. Angaben der US-Behörden zufolge hat der Student mit Werbung auf der Seite 147.000,- Pfund eingenommen. Während die britische Justiz keine Anklage erhoben hatte, hätten ODwyer einem Bericht auf »ZDNet« zufolge bei einem Prozess in den USA bis zu zehn Jahre Haft erwartet. Erst im März dieses Jahres hatte die britische Innenministerin Theresa May das Auslieferungsgesuch der US-Behörden unterschrieben.

Es ist unklar, weshalb sich die US-Behörden auf eine Einigung mit ODwyer eingelassen haben. Nach Ansicht von »TorrentFreak« besteht aber wenig Zweifel daran, dass der öffentliche Protest, den ODwyers Mutter und der Wikipediagründer Jimmy Wales angeführt haben, einen großen Beitrag hierzu geleistet haben.

Dokumente:

[IUM/kr]

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