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27.09.2004; 13:23 Uhr
Sender vereint gegen Radioquote
Programmfreiheit der Öffentlich-rechtlichen bedroht - Private fürchten um ihre Existenz

Kurz bevor sich die Kultur-Enquete-Kommission des Bundestages am 29.9.2004 mit dem Thema einer Radioquote für deutsche Musik beschäftigt melden sich die Rundfunkanbieter zu Wort. Während sich Politiker parteiübergreifend für eine entsprechende Quote stark machen, stößt sie bei den Sendern, ob privat oder öffentlich-rechtlich, auf Kritik. Einem Bericht der Onlineausgabe von »n-tv« zufolge sieht die ARD in einer gesetzlichen Quotenregelung eine »elektronische Volkshochschule«, die zudem einen Eingriff in die verfassungsmäßig verankerte Programmfreiheit darstellt. Nach Angaben des Vorsitzenden der ARD-Hörfunkkommission, Gernot Romann, würden außerdem gerade die jungen ARD-Wellen seit Jahren »massiv zur Förderung deutschsprachiger Künstler und deutscher Produktionen beitragen«.

Für private Rundfunkunternehmen ist die Einführung einer Radioquote ein unwirtschaftliches Konzept. Dies erklärt Hans-Jürgen Kratz, Vorsitzender des Fachbereiches Hörfunk des Verbands Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT) in einer verbandseigenen Pressemitteilung vom 27.9.2004. Zwar habe man Verständnis für Bemühungen der Politik, deutsche Künstler zu fördern. Nicht jedoch für das Mittel der Quote für einen deutschen Musikanteil in den Programmen. Eine Quote würde die Konsumenten bevormunden und die wirtschaftliche Grundlage der privaten Sender bedrohen, da sie sich als Wirtschaftsunternehmen ausschließlich aus dem Markt finanzieren müssten. Daher seien laut Kratz - wenn überhaupt - die durch Gebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Sender mit ihrem Bildungs- und Kulturauftrag in die Verantwortung zu nehmen.

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