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09.02.2005; 18:16 Uhr
Keine Verbesserung der Radioquote
Appell des Bundestags zur Deutsch-Quote im Hörfunk zeigt keine Wirkung

Trotz des Appells des Bundestages an die Radiosender, in den Musikprogrammen künftig freiwillig einen Anteil von 35 Prozent deutschsprachiger oder in Deutschland produzierter Pop- und Rockmusik zu senden, ist die Deutsch-Quote kaum gestiegen. Einer Pressemitteilung der dpa vom 9.2.2005 zufolge konnte innerhalb des Zeitraums von Januar 2004 bis Januar 2005 unter den Privatkanälen zwar ein leichter Anstieg von rund 18,74 auf 20,55 Prozent verzeichnet werden. Dafür sank aber die Quote der Titel »Made in Germany« bei den öffentlich-rechtlichen Sendern von rund 19,45 auf 18,21 Prozent.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsinstituts Nielsen Music Control. Sogar bei den ARD-Sendern »mit traditioneller Ausrichtung« liegt der Deutschenanteil danach im Vergleich zum Vorjahr bei 57,53 und nicht mehr bei 68,08 Prozent. Betrachtet man allerdings lediglich die Zahlen zu den deutschsprachigen Titeln im Gegensatz zu allen aus Deutschland stammenden Produktionen, so ergibt sich eine deutliche Steigerung. Die Privatsender erhöhten ihren deutschsprachigen Musikanteil von etwa 6,3 auf 9,7 Prozent, die ARD-Sender mit Popmusik von 7,3 auf 9,1 Prozent.

Am 17.12.2004 hatten die Abgeordneten des Bundestages mit rot-grüner Mehrheit für den Antrag der Regierungskoalition gestimmt, der eine freiwillige Selbstverpflichtung der Sender dahingehend vorsah, einen Deutschenanteil von 35 Prozent zu senden. Die Union hatte sich mit ihrem ähnlich lautenden Antrag für eine Selbstverpflichtung der Sender, der die Festsetzung einer bestimmten Quote nicht vorsah, nicht durchsetzen können.

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