Die dänische Regierung hat laut einer Pressmitteilung des dänischen Kulturministeriums ihre bisherige »Blockadeposition« zur Schutzfristverlängerung für Musikaufnahmen aufgegeben und macht damit nach Berichten von Bernt Hugenholtz den Weg frei für eine entsprechende EU-Richtlinie. Die Richtlinie würde für ausübende Künstler und Tonträgerhersteller eine Schutzfristverlängerung von 70 Jahren bringen. Der Amsterdamer Juraprofessor hält die derzeitige 50-Jahresfrist bereits für zu lang. Denn nach Ansicht von Wirtschaftswissenschaftlern sei diese Zeit bereits mehr als ausreichend, um den Tonträgerhersteller zu ermöglichen, ihre Investitionen wieder einzuspielen. Nur für diese Zeit sei aber das Monopol der Plattenfirmen gerechtfertigt. Nach dem ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommission, dem das Parlament zustimmte, sollte die Schutzfrist für ausübende Künstler und Tonträgerhersteller sogar auf 95 Jahre verlängert werden (vgl. Meldung vom 12. Februar 2009).

Dokumente:

• Beitrag von Bernt Hugenholtz im Kluwer Copyright Blog vom 6. April 2011
• Meldung auf golem.de vom 9. April 2011
• Vorträge im Rahmen der Arbeitssitzung des Instituts für Urheber- und Medienrecht am 5.12.2008: »Der Richtlinienvorschlag der EU-Kommission zur Schutzfristenverlängerung für ausübende Künstler und Tonträgerhersteller«

Institutionen:

• Dänisches Kulturministerium