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08.04.2016; 10:57 Uhr
»Rammstein« verklagt Bundesrepublik auf Zahlung von 66.000 Euro
Rockband fordert Schadensersatz für zeitweise Indizierung eines Musikalbums

Die Rockband »Rammstein« fordert von der Bundesrepublik Deutschland Schadensersatz in Höhe von 66.000 Euro für die sechs monatige Indizierung ihres Albums »Liebe ist für alle da«. Eine entsprechende Klage sei beim Landgericht Köln bereits eingegangen, so Onlinemedien unter Berufung auf den Sprecher des Gerichts. 

Im Jahr 2009 hatte die Bonner Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien einen der Songs sowie eine Abbildung im Booklet zum Album als »verrohend« und »sittenwidrig« eingestuft und das gesamte Album auf den Index gesetzt. Ein halbes Jahr später hob das VG Köln die Indizierung wieder auf. Es sei nicht ausreichend zwischen Kunstfreiheit und Jugendschutz abgeworden. Nach Ansicht des Gerichts sei die martialische, übertriebene Darstellung von Gewalt ein Stilmittel der Gruppe. Es sei eine Inszenierung  und wegen der Entfremdung »kein wirklichkeitsnaher Gewaltexzess«.

Aufgurnd der zeitweisen Indizierung musste »Rammstein« nach eigener Darstellung knapp 85.000 Tonträger vernichten oder einlagern. Den daraus entstandenen Schaden will die Rockband nun ersetzt haben.

Dokumente:

[IUM/ct]

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