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29.05.2017; 20:45 Uhr
EU-Ministerrat beschließt EU-Quote von 30 Prozent für Streaminganbieter
Produzentenallianz: »Ohne effektive Kontrollmechanismen ein zahnloser Tiger«

Video-on-Demand-Anbieter sollen künftig mindestens 30 % europäische Filmproduktionen in ihrem Angebot haben. Hierfür hat sich der EU-Ministerrat vergangene Woche ausgesprochen. Anders als für Fernsehunternehmen gibt es für VoD-Dienste bislang keine einheitliche Rahmenregelung. 

Die Regelung soll frühestens im kommenden Jahr in Kraft treten. Zuvor müssen sich der EU-Ministerrat mit der EU-Kommission und dem EU-Parlament über die Details für eine Neufassung der AVMD-Richtlinie (vgl. auch Meldung vom 25. April 2017) abstimmen, so Onlineberichte.

Die neuen Regeln erlaubten, die »erfolgreiche Filmförderung in Deutschland fortführen und weiterentwickeln« zu können, so Kulturstaatsministerin Monika Grütters laut »FAZ Online«. Aus deutscher Sicht seien gleiche Bedingungen für lineare und nichtlineare Dienste längst überfällig. 

Auch die Allianz Deutscher Produzenten - Film- und Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) begrüßt den Entwurf zur Änderung der AVMD-Richtlinie. Gleichzeitig betont sie die zentrale Bedeutung wirksamer Kontrollmechanismen. »Die Erhöhung der Quote europäischer Produktionen für Streaming-Dienste ist eine dringend notwendige Maßnahme, um die kulturelle Vielfalt in Europa zu sichern und nationale Identitäten innerhalb Europas zu stärken«, so Alexander Thies, Vorsitzender des Gesamtvorstands der Produzentenallianz. Der Entwurf zur Änderung der AVMD-Richtlinie sei ein wichtiges Signal zur aktiven Förderung der deutschen und europäischen Filmwirtschaft. Die Produzentenallianz betont aber, dass es effiziente und in Europa einheitliche Kontrollmechanismen geben müsse, damit die neue Richtlinie künftig auch tatsächlich ihre Wirkung entfalten könne. Ohne diese gleiche dieses Kulturförderinstrument einem zahnlosen Tiger, heißt es in der Pressemitteilung der Produzentenallianz

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