ZDF-Fernsehrat weist Beschwerde gegen »Götter wie wir« zurück
Wie der »epd« berichtet hat der ZDF-Fernsehrat die Programmbeschwerde gegen die ZDFkultur-Serie »Götter wie wir« zurückgewiesen. Wie ein ZDF-Sprecher gegenüber dem »epd« bestätigte, sah der ZDF-Fernsehrat die Programmgrundsätze durch die Serie nicht verletzt. Laut »epd« waren im Oktober und November 2012 mehrere Programmbeschwerden gegen die Satiresendung eingegangen. Einem Bericht des christlichen Medienmagazins »pro« zufolge wurde eine davon von dem Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolgang Baake, eingelegt. Er sieht durch die Sendung den Glauben der Christen verhöhnt.
Bei »Götter wie wir« handelt es sich um eine sechsteilige Serie, die Geschichten aus der Bibel auf satirische Weise neu interpretiert. Gott wird dabei von zwei Charakteren, Inge und Renate dargestellt. Wie »pro« aus der Programmbeschwerde Baakes zitiert, würden hierdurch die religiösen Gefühle vieler Christen und Juden zutiefst verletzt. Dabei bezog sich Baake auf die Programmgrundsätze im ZDF-Staatsvertrag, Paragraph 41, wonach das Rundfunkprogramm die Würde des Menschen sowie die sittlichen, religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen anderer ... achten müsse.
Laut »epd« hatten im November 2012 mehr als 25.000 Menschen eine Petition gegen die Sendung unterzeichnet. ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich dem Bericht zufolge bereits im Dezember 2012 mit der schriftlichen Erklärung an die Kritiker gewandt, die Serie setze auf der Folie der biblischen Berichte auf, um sich »auf humorvolle Weise unserer heutigen Welt mit all ihren Facetten zu widmen«. Thema sei auch »der Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen«. Die Themen würden »von den fiktiven Göttinnen liebevoll, augenzwinkernd und mit warmherzigem Humor dem Zuschauer vorgeführt«. Eine Herabwürdigung des christlichen Glaubens oder eine Verletzung religiöser Gefühle sei zu keiner Zeit beabsichtigt gewesen und sei auch nicht im Sinne des Programms, so wie es von den Machern ersonnen worden sei.
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