Rede des WIPO-Generaldirektors zur Zukunft des Urheberrechts
WIPO-Generaldirektor Francis Gurry hat auf einer Rede in der australischen »Queensland University of Technology« zur Zukunft des Urheberrechts gesprochen. Er nannte drei Grundsätze, welche die kommenden Reformprozesse leiten sollten. Diese müssten technologieneutral sowie umfassend und kohärent sein und eine Vereinfachung des Rechts bringen. Das Recht dürfe nicht neue technische Möglichkeiten, die kreatives und wirtschaftliches Potential haben unterbinden und im Gegenzug Geschäftsmodelle im Bereich veralteter Technologien unterstützen: »Copyright should be about promoting cultural dynamism, not preserving or promoting vested business interests«.
Die Lizenzierung müsste, erläutert Gurry im Rahmen des zweiten Grundsatzes, transparent gestaltet werden. Es werde eine globale Infrastruktur benötigt, die - in Kooperation mit den bestehenden Verwertungsgesellschaften - einfache, weltweite Lizenzierungen ermöglicht. Es müsste aber auch eine Abkehr von der Piraterieverfolgung eingeleitet werden. Stattdessen sollte vermittelt werden, dass alle Verantwortung für die Kulturpolitik tragen.
Im Rahmen des WIPO-Urheberrechtssymposions »Facilitating Access to Culture in the Digital Age - WIPO Global Meeting on Emerging Copyright Licensing Modalities« haben sich Teilnehmer im letzten November für eine globale Rechtedatenbank, welche von der WIPO aufgebaut werden soll, ausgesprochen (vgl. Meldung vom 23. November 2010). Damit soll die Idee des »One-Stop-Shopping« weiter verfolgt werden.
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