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28.05.2010; 12:39 Uhr
Deutscher Presserat stellt Verfahren gegen »Bunte« ein
Beschwerdeausschuss: Vorwürfe nicht aufklärbar

Die Beschwerdeverfahren, unter anderem von Franz Müntefering, gegen die Zeitschrift »Bunte« wegen des vom »Stern« behaupteten Ausspionierens von Politikern hat der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserats eingestellt. Der Ausschuss konnte der »Bunten« keinen konkreten Vorwurf machen, weil sich nicht aufklären ließ, ob die von der »Bunten« beauftragte Agentur CMK systematisch das Privatleben Münteferings und seiner Frau ausspioniert hat. Daher stand am Ende Aussage gegen Aussage.

Der Beschwerdeausschuss nahm den Fall zum Anlass, um auf den Grundsatz fairer Recherche hinzuweisen. Mit dem Pressekodex seien verdeckte Ermittlungen nur in Ausnahmefällen vereinbar, nämlich wenn Informationen in besonderem öffentlichen Interesse beschafft werden müssen, die auf andere Weise nicht zugänglich sind.

In einem anderen Verfahren hatte sich der Beschwerdeausschuss mit einem Cover der Zeitschrift »TITANIC« auseinander zu setzen. Darauf war ein katholischer Geistlicher zu sehen, der vor dem Kreuz derart kniete, dass sein Gesicht sich auf Schritthöhe des gekreuzigten Jesus befand. Auch die Hände des Geistlichen sind auf Schritthöhe des, im Gesicht dunkelrot angelaufenen Jesus, zu sehen. Der Ausschuss sah darin eine zulässige Karikatur, die aktuelle Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche satirisch aufgreift.

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