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08.04.2009; 17:19 Uhr
Nachrichtenagentur Associated Press will Nutzung ihrer Inhalte auf fremden Webseiten verhindern
Stärkerer Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen durch News-Sammler angekündigt

Die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat angekündigt, in Zukunft verstärkt gegen Urheberrechtsverletzungen, insbesondere gegen sog. »News-Aggregatoren«, vorgehen zu wollen. Anders als der Dienst »Google News«, dessen Einbindung von AP-Inhalten auf einer Lizenzvereinbarung zwischen dem Suchmaschinenbetreiber Google und AP beruht, machen sich zahlreiche andere Nachrichtenportale und Blogs fremde Inhalte ohne vertragliche Vereinbarung zu eigen. Das Vorgehen dieser News-Sammler sei dabei oft nicht mehr vom »fair use«-Grundsatz des US-amerikanischen Urheberrechts erfasst und somit rechtswidrig. Anders als andere Medienunternehmen, die auch die ungenehmigte Einbindung ihrer Inhalte als vorteilhaft erachten, wolle AP künftig ihre eigenen Meldungen aufspüren, den Seitenbetreibern in Rechnung stellen und diese Ansprüche notfalls auch gerichtlich durchsetzen, wie »Spiegel Online« am 7. April berichtete.

Darüber hinaus sollen in Zusammenarbeit mit Zeitungen und Rundfunksendern gemeinsame Nachrichten-Portale aufgebaut werden, so eine weitere Ankündigung von AP. Als Vorbild soll das Modell von Hulu dienen, bei dem in Kooperation zwischen TV-Sendern und Video-Portalen eine umfangreiche und mittlerweile stark frequentierte Multimedia-Plattform entstanden ist.

In Deutschland wiederholte der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Verlags, Dr.Mathias Döpfner, in diesem Zusammenhang seine Forderung nach einem gesetzlichen Leistungsschutzrecht der Verlage. Aufgrund sinkender Werbeerlöse und mangelnder Akzeptanz von Bezahlmodellen wolle man die Exklusivität kostenloser Internet-Inhalte gewährleisten, so ein Bericht der »Financial Times Deutschland« vom 8. April 2009.

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