Studie: 35 Prozent der weltweit installierten Software sind Raubkopien
Bei 35 Prozent der weltweit auf Computer installierten Software handelt es sich um Raubkopien. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen von der internationalen Business Software Alliance (BSA) in Auftrag gegebenen Studie. Laut einer Pressemitteilung des Herstellerverbandes vom 18.5.2005 ist der Softwarebranche dadurch im Jahr 2004 ein Schaden von 32,7 Milliarden US-Dollar entstanden. Zu diesem Schluss kommen die Marktforscher von IDC durch den Vergleich der in diesem Zeitraum auf Computern installierten Software mit den Verkaufszahlen in 87 Ländern. So ist auf Computern Software im Wert von 90 Milliarden US-Dollar eingesetzt worden, während lediglich Programme im Wert von 59 Milliarden US-Dollar legal erworben wurden. Nach Schätzungen von IDC werden in den nächsten fünf Jahren 300 Mrd. US-Dollar an Umsätzen im Softwarebereich generiert, gleichzeitig aber Programme im Wert von 200 Milliarden US-Dollar raubkopiert werden.
An der Spitze der Länderliste stehen China und Vietnam mit einer Piraterierate von 90 Prozent. Innerhalb Europas verzeichnet Griechenland mit 62 Prozent die höchste Raubkopiequote. Mit einem Anteil von 29 Prozent liegt Deutschland leicht unter dem Durchschnitt von 35 Prozent. Der Rückgang der Raubkopiequote um einen Prozentpunkt, den Deutschland damit im Vergleich zum Vorjahr erreichen konnte, liegt ebenfalls unter dem westeuropäischen Durchschnitt (minus 2 Prozent) als auch unter dem der Nachbarländer Schweiz (minus 3 auf 28 Prozent) und Österreich (minus 2 auf 25 Prozent). Der durch den Einsatz solcher Software entstandene Schaden ist nach Angaben der BSA allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 140 Millionen Euro auf 1,84 Milliarden Euro in Deutschland angestiegen. Der Umsatzausfall erkläre sich mit dem Marktwachstum im vergangenen Jahr. Georg Herrnleben, Regional Manager für Zentraleuropa der BSA, wies laut Pressemitteilung darauf hin, dass Österreich den niedrigsten Anteil unlizenzierter Software in Europa hat. »Wir können das ebenfalls erreichen. Dafür ist von allen Seiten noch einiges an Arbeit nötig, sei es bei der Umsetzung der EU-Richtlinien durch den Gesetzgeber oder bei der Hilfestellung für Unternehmen und Endanwender durch die betroffenen Branchen. In zehn Jahren muss man Raubkopien als Jugendsünde der früheren digitalen Jahre betrachten«, erklärte Herrnleben.
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