BSA-Bilanz 2004: Unternehmen zahlten vier Mio. Euro Schadenersatz
Die Summe der von Unternehmen vorgenommenen Schadensersatzzahlungen aufgrund unlizenzierter Software belief sich im Jahr 2004 auf vier Mio. Euro. Dies geht aus der Bilanz 2004 der Business Software Alliance (BSA) für den Raum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) hervor. Laut eigener Pressemitteilung des Herstellerverbandes vom 3.3.2005 bedeutet dies einen Zuwachs von fast zehn Prozent gegenüber 2003. Die Höhe der Schadensersatzsummen begründeten sich auf dem Ausmaß der Lizenzverstöße und dem Entgegenkommen der Unternehmen, bei der Behebung der aufgedeckten Legalisierungsprobleme. Die einzelnen Zahlungen beliefen sich bei leichten Verstößen auf 10.000 Euro. Die Höchstsumme von 300.000 Euro zahlte laut Angaben der BSA eine Architekturfirma.
Durch gezielte Aufklärungskampagnen habe die BSA versucht, unabsichtliche Unterlizenzierungen zu verhindern. »Ermittlungs- und Rechtsaktivitäten sind allerdings immer noch notwendig, um die Piraterie-Rate von hierzulande 30 Prozent zu senken und die Verluste von 1,7 Milliarden Euro einzudämmen, die der Software-Industrie in Deutschland jährlich entstehen«, erklärte Georg Herrnleben, Regionalmanager der BSA für Zentraleuropa. So wurden 1372 Durchsuchungen von Unternehmen angeordnet. In weiteren 1203 Fällen ging die BSA rechtlich gegen Firmen vor, die gegen geltendes Urheberrecht verstießen. Besonders häufig seien hiervon Unternehmen aus den Hi-Tech-, Agentur- und Kreativbranchen betroffen gewesen. Die Ironie hieran sei, so BSA-Vice President EMEA Beth Scott, dass gerade der Erfolg dieser Unternehmen am stärksten von ihrer Kreativität und dem Schutz ihrer Urheberrechte abhänge.
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