Chinas Plattenindustrie nimmt Karaoke-Bars ins Visier
Die Musiklabels Sony, Warner und Universal gehen in China gegen lokale Karaoke-Bars vor. Die Plattenfirmen sehen in dem öffentlichen Abspielen von Video-Discs die Verletzung von Lizenzrechten. Dies berichtet die »Los Angeles Times« am 14.9.2004. Unter Hinweis auf die Rechtspraxis in Hongkong und Taiwan fordern die Plattenfirmen die Inhaber der Karaoke-Bars dazu auf, Abgaben an die Komponisten und Lizenzbesitzer zu zahlen. Nach Angaben der US-Tageszeitung beträgt der jährliche Verlust aufgrund des Ausbleibens der Zahlungen rund zehn Millionen Dollar. Die aktuelle Vergütungspflicht orientiert sich an der Zahl der Räume, die den Besuchern der Karaoke-Bars zugänglich sind. Ein weiteres Hindernis liegt darin, dass die Musikindustrie in China nicht zur Erhebung der Tantiemen berechtigt ist. Daher fordern die Majorlabels nun Schadensersatz. In Peking konnten sie bereits gerichtliche Siege erzielen. In Shanghai ist ein entsprechendes Verfahren noch anhängig. Der Ausgang des Rechtsstreits soll richtungweisend für ein künftiges System der Tantiemenerhebung sein.
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