Studie: 36 Prozent der weltweit installierten Software sind Raubkopien
Bei 36 Prozent der weltweit auf Computer installierten Software handelt es sich um Raubkopien. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die die internationale Business Software Alliance (BSA) am 7.7.2004 in München vorstellte. Laut einer Pressemitteilung des Herstellerverbandes vom 7.7.2004 ist der Softwarebranche dadurch im Jahr 2003 ein Schaden von 29 Milliarden US-Dollar entstanden. Zu diesem Schluss kommen die Marktforscher von IDC durch den Vergleich der in diesem Zeitraum weltweit auf Computern installierten Software mit den Verkaufszahlen. So ist auf Computern Software im Wert von 80 Milliarden US-Dollar eingesetzt worden, während lediglich Programme im Wert von 51 Milliarden US-Dollar legal erworben wurden. Im Gegensatz zu früheren Studien wurden in die aktuelle Untersuchung erstmals auch Betriebssysteme und Unterhaltungssoftware einbezogen.
An der Spitze der Länderliste steht China mit einer Piraterierate von 92 Prozent gefolgt von Russland mit 87 Prozent. In den USA konnte die Studie zwar nur einen Anteil an illegaler Software von 23 Prozent verzeichnen. Aufgrund des großen Marktes seien der Branche dadurch aber 7,2 Milliarden US-Dollar abhanden gekommen. Mit einem Anteil von 30 Prozent liegt Deutschland leicht unter dem Durchschnitt von 36 Prozent. BSA Präsident Robert Holleyman wies laut Pressemitteilung darauf hin, dass durch Softwarepiraterie nicht nur die Industrie geschädigt wird. Vielmehr werde durch den Einsatz illegaler Software eine Steuerquelle vorenthalten sowie Arbeitsplätze vernichtet. Letztendlich werde außerdem der technologische Fortschritt still gelegt.
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