Musikwirtschaft plant weiter Klagewelle gegen illegale Tauschbörsennutzer in Europa
Nach der ersten Klagewelle des Internationalen Verbands der Phonografischen Industrie (IFPI) gegen europäische P2P-Nutzer zieht die europäische Musikindustrie eine positive Bilanz. Neben der Verurteilung eines deutschen Tauschbörsennutzers zu einem Schadensersatz von 8000 Euro und einer Strafe von 400 Euro begrüßte die Musikwirtschaft auch in anderen Teilen Europas juristische Erfolge. In Dänemark haben sich einer eigenen Pressemitteilung vom 8.6.2004 zufolge 17 Beschuldigte zu Entschädigungszahlungen in Höhe von durchschnittlich mehreren tausend Euro verpflichtet. In Italien, so der Verband, seien Klagen gegen 30 User wegen Copyright-Verletzung erhoben worden. Gleichzeitig kündigte die IFPI weitere Klagewellen an. So sei in Dänemark bereits gegen 24 weitere Personen Anzeige erstattet worden. Auch in Frankreich, Schweden und Großbritannien werde man den juristischen Kampf gegen Tauschbörsennutzer aufnehmen. Aber schon die erste Klagewelle habe sich positiv auf das Bewusstsein der User über mögliche Urheberrechtsverletzungen ausgewirkt. Auch den Rückgang der Anzahl der in Tauschbörsen angebotenen Dateien um 25 % führt die IFPI auf die Kampagne zurück. Dies allerdings im Zusammenspiel mit dem steigenden Angebot legaler Tauschbörsen im Internet. Jay Berman, Chef der IFPI-Zentrale in London, bezeichnete die Erfolge zwar noch nicht als Sieg, sieht darin aber eine Ermutigung.
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