Deutsche Musikindustrie fordert Senkung der Vergütung für Autoren
Die Diskussion zwischen der deutschen Landesgruppe der International Federation of Phonographic Industry (IFPI) und der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) um die Höhe der Autorenvergütung beschränkt sich nicht auf die Lizenzierung von Tonträgern. Zwei der Ende 2003 bei der Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) eingereichten Anträge beziehen sich auch auf die Auswertung von Musik im Internet sowie auf Handys. Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, sieht laut einer Pressemitteilung der IFPI vom 14.5.2004 in den »überzogenen Forderungen« der GEMA eine Gefährdung des Aufbaus neuer Geschäftsfelder für den Musikmarkt der Zukunft. »Die Forderungen für Musikangebote im Internet und auf Handys liegen weit über dem ohnehin schon hohen Satz für die CD-Auswertung. Sie sind historisch und im internationalen Vergleich völlig inakzeptabel.«, so der Vorsitzende. Die IFPI empfiehlt ihren Mitgliedern bis zur Gerichtsentscheidung den Differenzbetrag auf die eigens hierfür eingerichteten Sperrkonten zu überweisen.
Ein besonderes Problem sieht die deutsche Musikindustrie in der Vorgehensweise der GEMA, die Lizenzen nicht mehr mit den Tonträgerherstellern, sondern mit den Online-Händlern und Klingelton-Anbietern direkt verhandeln zu wollen. Dadurch werde zusätzliche Arbeit für die Händler geschaffen und eine schnelle Auswertung der Musik in den neuen Bereichen behindert. »Es wird Zeit, dass die GEMA an den Verhandlungstisch zurückkehrt«, meint Gebhardt. Ihre »restriktive Haltung« schade einer schnellen Musikauswertung und damit auch »den Interessen der angeblich von ihr vertretenen Mitglieder«.
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