Filmindustrie kündigt weitere Razzien gegen Raubkopierer an
Die Filmindustrie zeigt sich zufrieden mit ihren Erfolgen im Kampf gegen die Filmpiraterie und kündigt weitere Razzien bei Verdächtigen an. Der Anti-Piraterie-Chef des Filmverbandes Motion Picture Association of America (MPAA), John Malcolm äußerte sich gegenüber der »Financial Times Deutschland« (FTD) am 30.4.2004 zu dem Ende April 2004 gelungenen größten international koordinierten Coup gegen Internetpiraten. Dadurch sei den Leuten, die denken sie wären irgendwie anonym, die klare Lektion erteilt worden, dass sie gefasst werden können.
Bei den mehr als 120 in zehn Nationen und 27 US-Bundesstaaten von europäischen und US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden und Urheberverbänden durchgeführten Razzien sollen die Ermittler mehr als 200 Rechner und 30 Server beschlagnahmt haben. »Solch einem Schlag muss schnell ein zweiter und dritter folgen. Dies wird auch geschehen«, erklärte Jochen Tielke, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU). Hierdurch sollen Verluste wie die der Musikindustrie verhindert werden. Diese beklagt in den letzten vier Jahren 30 Prozent Verluste. Nach Angaben Tielkes verzeichnet die Filmindustrie einen Umsatzrückgang von 15 bis 20 Prozent aufgrund der Filmpiraterie. In Zahlen bedeute dies einen Verlust von jährlich rund 350 Millionen Euro in Deutschland. Als Maßnahme zur Eindämmung der Herstellung von Raubkopien, so Tielke, werden die Tonspuren von Kinofilmen individuell für jedes Kino kodiert. So lassen sich bei Auftauchen eines Films im Internet Rückschlüsse auf die Herkunft der Datei ziehen.
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