Streit um Darstellung von Milla Jovovich in Werbung geht weiter
Trotz seines erstinstanzlichen Erfolgs vor einem Pariser Gericht kann sich der französische Regisseur Luc Besson nicht über eine Einstellung der von ihm angegriffenen Werbekampagne freuen. Besson hatte den Mobilfunkanbieter SFR und dessen Werbeagentur Publicis wegen der Verwendung eines Werbemotivs mit der Schauspielerin Milla Jovovich verklagt. Nach Auffassung des Regisseurs hat Jovovich in der Werbung eine verblüffende Ähnlichkeit mit der von ihr dargestellten Leeloo in dem Film »Das fünfte Element«, mit dem Besson in den 90er Jahren einen großen Erfolg hatte. Für die Werbung trage die Schauspielerin rote Arm-Manschetten und das weiße Top, die als wesentliche Elemente aus dem Film übernommen worden seien, erklärte Besson gegenüber der französischen Zeitung »Le Parisien«. Seinen Angaben zufolge gab ihm das Gericht Recht und verklagte SFR und Publicis dazu, die Kampagne einzustellen und 300.000 Euro Schadenersatz zu zahlen. Die Beklagten hätten gegen das Urteil Berufung eingelegt und nutzten das Motiv weiter. Besson befürchtet bei einer Entscheidung zugunsten des Unternehmens einen Nachahmeffekt durch weitere Werbeagenturen. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur AP vom 3.5.2004 nahm SFR hierzu Stellung und wies darauf hin, dass die Richter nicht das Vorliegen eines Plagiats bejaht hatten, sondern dass man wegen »Parasitentums« verklagt worden sei. Hiergegen sei Berufung eingelegt worden.
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