DMV übt Kritik an Tonträgerindustrie
Der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV) übt scharfe Kritik an dem Antrag der Deutschen IFPI-Landesgruppe bei der Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA), die Vergütung für Musikautoren um über 40 % zu senken. Laut einer Pressemitteilung des DMV vom 28.1.2004 will die Tonträgerindustrie ab 1.1.2004 ein Senkung des bisherigen Vergütungssatzes für die Lizenzierung von Tonträgern von 9,009 % vom Herstellerpreis auf 5,6 % erreichen. Seitdem werde der Differenzbetrag nicht an die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) abgeführt, sondern von der IFPI auf Sperrkonten überwiesen. So wolle die Tonträgerindustrie bis zur Entscheidungsfindung durch die Schiedsstelle fortfahren. Nach Angaben der Musikverleger kann dies aufgrund der Länge des Verfahrens einen Verlust von 200 Millionen Euro für die 60.000 Komponisten, Textdichter und deren Verleger bedeuten.
DMV-Präsidentin Dagmar Sikorski bezeichnete dieses Vorgehen auf der Musikmesse Midem in Cannes als »Schikane der Industrie, die jedem moralischen und demokratischen Verhalten entbehrt«. Die Reduzierung sei in einer Zeit, in der der deutsche Tonträgermarkt erhebliche Einkommensverluste hinnehmen müsse, »existenzgefährdend«. Die Musikverleger fordern daher von der Musikindustrie, die Lizenzen in der bisherigen Höhe an die GEMA zu zahlen.
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