Youtube mit neuer Strategie im Umgang mit Falschinformationen
Youtube hat seine Strategie im Umgang mit auf der Plattform verbreiteten Falschinformationen, die die vergangenen US-Wahlen betreffen, geändert. Die Plattform wird in Zukunft entsprechende Falschinformationen nicht mehr löschen. Die Bedeutung dieser Entscheidung und den dringenden Aktualisierungsbedarf der US-Plattformregulierung beleuchtet Richard Mackenzie-Gray Scott in einem Beitrag auf dem »Verfassungsblog«.
Am vergangenen Freitag verkündete Youtube, zukünftig nicht mehr Einfluss auf verbreitete Fehlinformationen im Zusammenhang mit den vergangenen US-Wahlen zu nehmen. Zuvor hatte die Plattform Meldungen, die etwa Betrug oder Fehler bei der Auszählung des Ergebnisses der US-Wahl im Jahr 2020 nahelegten, gelöscht.
Richard Mackenzie-Gray Scott beleuchtet in seinem Beitrag Vor- und Nachteile dieser Entscheidung. Zu den Gefahren der neuen zurückhaltenden Position von Youtube zähle, dass Informationen auf Plattformen nicht ausgewogen wahrnehmbar seien und so Nutzer:innen nur schwer bewerten könnten, bei welchen Informationen es sich um Falschmeldungen halte. Dies biete ein großes Manipulationspotenzial. Vorteile einer weniger eingreifenden Plattformpolitik seien, dass sie einen verstärkten Meinungspluralismus zulasse. Zudem führe eine rigide Löschungspolitik laut Studien eher zu einem verstärkten Misstrauen der betroffenen User:innen in die Plattformen und in öffentliche Informationsquellen. Eine effektive Plattformregulierung in den USA müsse daher die genannten Erwägungen berücksichtigen und insbesondere ein System von »checks and balances« schaffen.
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