Rückgang der Nutzer von Musiktauschbörsen nach Drohungen der US-Musikindustrie
Die Ankündigung der Musikbranche, Nutzer der Online-Tauschdienste zu identifizieren und gerichtlich zu verfolgen, hat scheinbar ihre Wirkung. Anfang Juli konnte ein erheblicher Rückgang der Nutzung von Online-Musiktauschbörsen vermerkt werden. Das geht aus einem am 14.7.2003 veröffentlichten Bericht der Marktforschungsfirma Nielsen NetRatings hervor. Danach verzeichneten führende Internetplattformen zum kostenlosen Tausch von Musiktiteln wie Kazaa, Morpheus oder iMesh in der ersten Juli-Woche rund 15 Prozent weniger Nachfrage als in der Woche zuvor. Die Recording Industry Association of America (RIAA) hatte Ende Juni massive Schadensersatzklagen gegen Personen angekündigt, die auf ihrem Computer über Tauschbörsen Musik zum Download für andere frei geben. »Nachdem wir das Sammeln von Beweisen begonnen haben, riskieren individuelle Computernutzer, die weiterhin illegal Musik für Millionen andere anbieten, Anzeigen, die sie tausende Dollar kosten und in Kriminal-Strafverfahren verwickeln können«, zitierte die dpa den RIAA-Präsidenten Cary Sherman.
Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Reuters vom 14.7.2003 erklärte NetRatings-Analyst Greg Bloom die Ergebnisse mit der »negativen Publicity und der Androhung von hohen Strafen«, die einige abzuhalten scheinen würden. Er wies jedoch auch darauf hin, dass »mit den immer noch Millionen Nutzern diese Plattformen nicht so schnell verschwinden« werden.
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