RIAA verklagt Betreiber des spanischen Musikdienstes Puretunes wegen Copyright-Verletzungen
Der Betreiber der spanischen Musikplattform Puretunes, die Sakfield Holding, soll wegen Copyright-Verletzungen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Interessenverband der Musikindustrie RIAA reichte nach US-Medienberichten Klage mit dem Vorwurf ein, Puretunes habe den Download von Musikstücken ohne eine Lizenzierung durch die Major Labels angeboten. Außerdem seien die Nutzer durch falsche Angaben hinters Licht geführt worden, indem man sie habe glauben lassen, Puretunes hätte tatsächlich Rechte an den betreffenden Musikstücken erworben.
Der spanische Musikdienst Puretunes war Anfang Mai 2003 mit einem sehr preisgünstigen MP3-Download-Dienst gestartet. Gegen Zahlung von 24,99 US-Dollar war es dem Nutzer möglich, einen Monat lang unbegrenzt nicht kopiergeschützte MP3s herunter zu laden. Von der Betreiberseite wurde die Legalität des Angebotes versichert. Man habe von spanischen Verwertungsgesellschaften Lizenzen eingekauft und fühle sich rechtlich dadurch auf der sicheren Seite. Der US-Musikbranchenverband besteht allerdings nach Angaben des US-Branchendienstes »CNet« auf einer Lizenzierung durch die Major Labels. »Im Gegensatz zu ihren Aussagen haben Puretunes nie Lizenzen für die zum Download bereitgestellten Musikstücke erhalten oder beantragt«, erklärte ein RIAA-Sprecher gegenüber dem Nachrichtendienst. »Es ist schlimm genug, dass Purtunes illegal Musik angeboten hat, schlimmer ist es, dass sie versucht haben, die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen indem sie die Legalität des Angebotes behauptet haben.« Seit Mitte Juni 2003 kann die Webseite aus angeblich technischen Gründen nicht mehr abgerufen werden und ist mittlerweile abgeschaltet. Nutzer, die bereits einen Jahres-Zugang bezahlt haben, erhielten bisher weder eine Mitteilung über die Zukunft der Plattform noch eine Rückerstattung ihres Geldes.
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