US-Musikindustrie geht gegen illegale Musikanbieter vor
Die Recording Industry Association of America (RIAA) will ab dem 26.6.2003 eine Kampagne zur Identifizierung und gerichtlichen Verfolgung der Nutzer der Online-Tauschdienste starten. Der US-amerikanische Tonträgerverband kündigte am 25.6.2003 weiter massive Schadensersatzklagen gegen Personen an, die auf ihrem Computer über Tauschbörsen Musik zum Download für andere frei geben. Das geht aus einer Meldung des Nachrichtendienstes dpa hervor. »Nachdem wir das Sammeln von Beweisen begonnen haben, riskieren individuelle Computernutzer, die weiterhin illegal Musik für Millionen andere anbieten, Anzeigen, die sie tausende Dollar kosten und in Kriminal-Strafverfahren verwickeln können« zitiert die dpa den RIAA-Präsidenten Cary Sherman.
Zahlreiche prominente Musiker wie Shakira, Peter Gabriel und Mandy Moore unterstützen das Vorgehen gegen die Musikpiraterie. »Das illegale Downloaden von Musik bedeutet, von Künstlern zu verlangen, dass sie vollkommen ohne Bezahlung arbeiten«, äußerte sich Moore auf der RIAA-Website. Die Deutsche Landesgruppe der International Federation of the Phongraphic Industry (IFPI) begrüßt in einer Pressemitteilung vom 25.6.2003 die Aktion und schließt unter Hinweis auf eine Studie der GfK ein entsprechendes Vorgehen gegen so genannte »heavy user« in Deutschland nicht aus. Nach der Untersuchung wurden im vergangenen Jahr in Deutschland vermutlich etwa 15,5 Millionen Spielfilme aus dem Internet heruntergeladen, der Großteil davon aus rechtswidrigen Angeboten. Von der Möglichkeit zum Download machen nach den Hochrechnungen der GfK etwa 2,4 Millionen Deutsche regelmäßig Gebrauch. Mehr als die Hälfte der Befragten gab bei der Untersuchung an, Filme herunterzuladen, bevor sie im Handel beziehungsweise in den Videotheken erhältlich seien.
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